Orlindis Schmitz, geborene Dahlbüdding, hat die Stiftung im Frühjahr 2019 gegründet, aber die Problematik der Gewalt gegen Frauen hat sie schon seit jeher beschäftigt. Als Jugendliche in der Nachkriegszeit hat sie die Trennung ihrer Eltern erlebt; ihre eigene Ehe scheiterte und sie erfuhr als berufstätige, alleinerziehende Mutter von zwei Kleinkindern an der eigenen Haut, wie schwer es sein kann, sich zu behaupten und seinen eigenen Lebensweg zu gehen.
Als Lehrerin und als Mutter hat sie immer die Werte der Gleichberechtigung verteidigt und weitervermittelt. Den ersten Kontakt mit dem Frauenhaus hatte sie in den 80er Jahren. In einem Gespräch anlässlich der Stiftungsgründung erinnert sie sich:
„Wann immer sich mir die Möglichkeit bot, Frauen zu unterstützen, nahm ich sie wahr, so etwa, als der gesamte Erlös aus den Theateraufführungen meines Literaturkurses an das Dortmunder Frauenhaus gespendet wurde. Schon damals hatte ich das Gefühl, dass diese Problematik thematisiert werden müsse, und so habe ich meine Oberstufenschüler mit Frauen aus dem Frauenhaus zu Gesprächen zusammengebracht, in deren Verlauf deutlich wurde, wie falsch und oft abschätzig die Situation der Frauen von den Schülern eingeschätzt wurde. Nie werde ich den Kommentar einer Frau vergessen: Hörmal Jungchen, ich habe schon Abitur, Du musst es erst noch machen…“
Seit den 80er Jahren mag sich einiges verbessert haben, aber in den letzten Jahren haben sich viele Probleme auch verschärft: die wirtschaftliche Situation hat sich verschlechtert, Kriege und Klimakollaps machen immer mehr Menschen zu Flüchtlingen, und menschenverachtender Rechtspopulismus hat erschreckende Ausmasse angenommen: alles Faktoren, die für Frauen in der Gesellschaft sofort negative Folgen haben. Dazu kommt seit 2020 die Corona-Pandemie, deren Auswirkung von Neuem Frauen am stärksten treffen wird, wie sich schon jetzt in den Statistiken zeigt.
Seit ihrer Gründung hat die Orlindis Dahlbüdding Stiftung sich vor allem im lokalen Bereich eingesetzt, denn man muss nicht weit blicken, um gravierende Probleme zu entdecken. Zum Glück aber auch nicht, um Projekte zu finden, deren Unterstützung sich lohnt und zumindest Linderung ermöglicht.
Wie der Dichter Friedrich Hölderlin schon 1803 schreibt:
„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
In diesem Sinne verpflichten wir, auf eine bessere Zukunft für Frauen hinzuarbeiten, die eine gerechtere Zukunft für uns alle bedeutet.